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Motivieren, aktivieren, stärken – die sieben Stadien einer Demenz

(c) Pixabay.com

Im Verlauf einer Demenz-Erkrankung nimmt das Ausmaß der kognitiven Beeinträchtigung und damit auch der benötigten Unterstützung im Alltag bzw. bei der Pflege zu. Außerdem verändern sich auch die Symptome der Erkrankung. Entgegen vieler Annahmen sind es in der Regel die Betroffenen selbst, die erste krankheitsbedingte Veränderungen bemerken, auch lange bevor es dem Umfeld bewusst wird.

 

Die sieben Stadien einer Demenz

Wie lange ein Stadium dauert, ist von Fall zu Fall verschieden. Stadium 4 wird mit durchschnittlich zwei Jahren angegeben, Stadium 5 mit 1,5 Jahren, Stadium 6 mit 2,5 Jahren, und das Stadium 7 kann bei gutem Allgemeinzustand und guter Pflege an die zehn Jahre und länger dauern. Es gibt Hinweise darauf, dass bei frühzeitigem Ansetzen der Therapien die einzelnen Stadien in ihrer Dauer verdoppelt werden können. Vor allem bei einem frühen Therapiebeginn bedeutet das, dass die frühen Phasen verlängert und die späten, pflegeintensiven Phasen verkürzt werden.

Stadiengerecht fördern
Der Kopf eines alten Mannes, der sich diesen mit der Hand hält, Stichwort Demenz. (c) Pixabay.com
Wichtig ist es, Demenz so früh wie möglich zu erkennen und stadiengerecht zu behandeln.

Es wird zunehmend wichtiger, Personen mit Demenz in ihrer Alltagsgestaltung zu unterstützen und für (sinnvolle) Beschäftigungsmöglichkeiten zu sorgen. Fixe Termine im Wochen- und Tagesrhythmus helfen bei der Orientierung und geben Struktur. Die Angebote sollten vom Schwierigkeitsgrad her dem jeweiligen Demenzstadium angepasst werden.

Dieses Prinzip der stadiengerechten Förderung der Demenz ist in der Arbeit der Alzheimerhilfe von essenzieller Bedeutung. Je nach Krankheitsstadium haben Menschen mit Demenz verschiedene Bedürfnisse und Fähigkeiten, die sich in den Trainingsmethoden wiederfinden müssen. Ein genereller Grundsatz im Training der Beschäftigung ist, dass der/die Betroffene weder über- noch unterfordert werden soll. Aufgaben sollten an die kognitiven Fähigkeiten und Ressourcen angepasst sein, wobei Erfolgserlebnisse im Vordergrund des Trainings stehen sollten. Die Personen sollten in ihrem Tun nicht bevormundet oder korrigiert werden. Die Freude an der Arbeit und das persönliche Interesse sind wichtige Bestandteile. Leistungsdruck sollte vermieden werden.

Mit fortschreitender Erkrankung, etwa ab dem 6. Stadium, sollen alle Sinne und Emotionen miteinbezogen werden. Auch Bewegung ist ein wichtiger Teil des Trainings. Forschungsergebnisse zeigen, dass sich gemäßigtes Ausdauertraining positiv auf die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, die Gesundheit und die Lebensqualität auswirkt. Auch wenn eigenständige, aktive Bewegung nicht mehr durchführbar ist, sollte zumindest passive Bewegung in den Tagesablauf integriert werden. Das Durchbewegen der Gelenke fördert die Beweglichkeit und beugt Versteifungen und Schmerzen vor. Physiotherapeuten oder anderes Fachpersonal können dabei helfen, die richtigen Übungen zu finden. Gut erhaltene Beweglichkeit hilft auch, Stürze zu vermeiden.

Fünf wichtige Tipps für Patienten und Angehörige
Zum Schluss noch ein Buchtipp

Motivieren, aktivieren, stärken. Tipps und Grenzen für Beschäftigung und stadiengerechtes Training mit Menschen mit Demenz

Auf 156 Seiten liefert der Angehörigen-Ratgeber Hintergrundinfos zur Erkrankung, die helfen, Betroffene zu verstehen und bestmöglich zu unterstützen. Dazu bietet er viele konkrete Beispiele für Beschäftigungsübungen in den verschiedenen Demenzstufen – stadiengerecht, alltagsnah und abwechslungsreich.

Das Buch soll dazu beitragen, dass sich betroffene Familien besser fühlen und die Krankheit besser bewältigen. Und es zeigt auch, wie gute Unterstützung funktionieren kann. Die vielen praktischen Übungen sollen motivieren, stärken und Spaß machen. Denn letztlich geht es um eines: eine gute Zeit miteinander.

(Bilder: Pixabay.com)

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