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Hausstaubmilben – sie sind überall und machen auch noch allergisch

Nahaufnahme einer Hausstaubmilbe. (c) Pixabay.com

Hausstaubmilben – man sieht sie nicht. Man hört sie nicht. Man riecht sie nicht. Und man spürt sie nicht. Aber sie sind überall. In jedem Haushalt – außer, sie wohnen in einer Höhenlage von über 1.500m über dem Meeresspiegel. Grundsätzlich sind diese kleinen Tierchen ja harmlos, wäre da nicht die Sache mit der Allergie

Durchschnittlich 1,3 Millionen ‚Mitbewohner‘ – pro Haushalt

Hausstaubmilben gehören grundsätzlich zur Gattung der Spinnentiere. Sie sind ungefähr zwischen 0,1 bis 0,5 mm groß, weiß und ihr Körper trägt haarförmige Borsten. Sie ernähren sich hauptsächlich von abgefallenen Hautschuppen, aber auch von Naturfasern, Federn und Wolle. Und das lässt bereits – obwohl sie eigentlich überall im Haushalt zu finden sind – auf ihren bevorzugten Aufenthaltsort schließen: unser Bett.

Denn auch wenn wir alle in der Regel allein in unserem eigenem Bett schlafen, sind wir bei weitem nicht allein: im Durchschnitt finden sich nämlich 1,3 Millionen Hausstaubmilben in unserem Haushalt. Und eben bevorzugt im Bereich unserer Matratzen.

Am liebsten haben Milben eine Temperatur von 25 bis 30 Grad Celsius sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit von 65 bis 80 Prozent – quasi ihre optimalen Lebensbedingungen, die sie eben am ehesten in unseren Betten vorfinden. Und da wir ungefähr ein Drittel des Tages im Bett verbringen, haben wir reichlich Gelegenheit, mit den Hausstaubmilben in Kontakt zu kommen.

Nicht nur wir, sondern – leider – auch die Hausstaubmilben finden es im Bett ziemlich gemütlich. (c) Pixabay.com
Leider finden es nicht nur wir, sondern auch unzählihge Hausstaubmilben in unseren Betten ziemlich nett und gemütlich.

Hausstaubmilben an sich machen uns nichts

Grundsätzlich handelt es sich um ungefährliche „Mitbewohner“: sie stechen nicht, sie beißen nicht und sie übertragen auch keine Krankheiten. Ungut wird die Sache allerdings, wenn man auf die mit dem Kot der mikroskopisch kleinen Tierchen ausgeschiedenen eiweißhaltigen Substanzen (Allergene) allergisch reagiert. Diese fließen in den Hausstaub ein, treffen auf die Schleimhäute der Augen und Atemwege und kommen mit unserer Haut in Kontakt.

Bei manchen von uns können die Eiweißstoffe in diesen Kothäufchen Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Werden diese Eiweiße nämlich eingeatmet, bildet unser Körper Abwehrstoffe (Antikörper), die unter anderem die Ausschüttung von Histamin verursachen. Und Histamin ist wiederum der wichtigste Entzündungsstoff in der Entstehung allergischer Krankheitsbilder.

Die Folgen: Tränende, gerötete oder juckende Augen, geschwollene Schleimhäute, verstopfte Nase, Niesreiz, Müdigkeit, Kopfscherzen, Nesselausschläge und sogar Hautekzeme sowie Asthmaanfälle können die Symptome einer Milben-Allergie sein. Die Beschwerden treten typischerweise nachts oder morgens nach dem Aufwachen sowie beim Bettenmachen auf.

Im Gegensatz zu Pollen – Auslöser von Heuschnupfen – sind Hausstaubmilben das ganze Jahr hindurch „mitten unter uns“. Eine Allergie gegen Hausstaubmilben wird daher auch als Ganzjahresallergie bezeichnet. Ärzten genügt es meist schon, wenn sie ihnen sagen, wann, wo und wie die Beschwerden auftreten, um eine Milbenallergie zu diagnostizieren. Diese Diagnose kann natürlich mit Hauttests und/ oder Blutuntersuchungen bestätigt werden.

Nahaufnahme einer Hausstaubmilbe von oben. (c) Pixabay.com
Das – subjektiv gesehen – einzig gute an den Hausstaubmilben ist, dass sie so klein sind, dass man sie mit freiem Auge nicht sehen kann…

Tipps gegen Hausstaubmilben

Die schlechte Nachricht: man kann die Hausstaubmilben nie gänzlich und auf Dauer völlig aus dem Haushalt entfernen. Die gute Nachricht: es gibt doch einige Verhaltensregeln, Maßnahmen und Tipps, um sie so gut wie möglich – deutlich – zu dezimieren.

Wenn das alles nichts hilft

Wie schon erwähnt: die Hausstaubmilben sind überall im Haus und es ist nicht möglich, sie gänzlich zu entfernen. Die oben genannten Maßnahmen können „nur“ die Zahl der Milben so niedrig wie möglich halten.

Wenn sie nur trotz all dieser Maßnahmen weiterhin an allergischen Beschwerden leiden, kann ev. eine „Impfkur“ (Hyposensibilisierung) ihr Leid lindern. Dabei wird der Körper sehr langsam aber beständig an die allergieauslösende Substanz im Kot der Milben gewöhnt. Sie erhalten kleine, langsam steigende Dosen des krankmachenden Allergens unter die Haut gespritzt. Nach zwei bis drei Jahren sollten – wenn die Behandlung erfolgreich ist – ihre Beschwerden dann weitgehend verschwunden sein.

Aber darüber reden sie am besten mit ihrem Hausarzt/ ihrer Hausärztin!

(Bilder: Pixabay.com)

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