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Fairplay – Mountainbiken mit Rücksicht und Respekt für die Umwelt

Zwei Mountainbikerinnen auf einem Waldweg. (c) Pixabay.com

Endlich wieder Mountainbiken im Grünen: Mit 15. April und 1. Mai werden vielerorts die Mountainbike-Strecken offiziell wieder geöffnet. Seit Ausbruch der Pandemie im letzten Frühjahr hat das Mountainbiken extrem zugenommen. „Der Nutzungsdruck auf Wälder und Naturräume ist im Moment enorm,“ weist Rudolf Freidhager von den Österreichischen Bundesforsten [ÖBf] auf den Besucheransturm hin. „Wir verzeichnen aktuell ein Vielfaches an Erholungssuchenden in den Wäldern insbesondere beim Mountainbiken.“


Mountainbiken voll im Trend

Laut einer aktuellen, im Auftrag der Bundesforste durchgeführten Studie des Meinungsforschungsinstituts SORA hat sich der Anteil an Mountainbiker*innen unter den Erholungssuchenden im Wald zuletzt verdoppelt von 6 Prozent auf aktuell 13 Prozent. Das gestiegene Besucheraufkommen führt auch zu einem Anstieg an Konflikten: abgerissene Absperrbänder, Waldschilder im Straßengraben, gefährliche Fahrmanöver und Fahrten durch Sperrgebiete bis hin zu tödlichen Unfällen. Wenig überraschend: Laut Umfrage begrüßen mehr als zwei Drittel [73 Prozent] aller Erholungssuchenden verbindliche Regeln für das Mountainbiken im Wald.

„Seit Beginn der Pandemie im letzten Jahr haben wir vieles erlebt und appellieren gerade zu Saisonauftakt daher erneut: Bleiben wir fair und rücksichtsvoll, wenn wir in der Natur unterwegs sind, respektieren wir Tiere, Pflanzen und unsere Mitmenschen!“, so Freidhager. „Gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir alle intakte Lebensräume und grüne Wälder – auch für unsere mentale Gesundheit.“ Nicht zuletzt deshalb haben die Bundesforste ein breites Erholungsangebot geschaffen und stellen rund 2.450 Kilometer MTB-Strecken in ihren Wäldern zur Verfügung. „Für die heurige Saison wurde das Angebot weiter ausgebaut und über 30 neue Mountainbike-Kilometer an Streckenerweiterungen, Shared und Singletrails geschaffen,“ hebt Rudolf Freidhager das neue Streckenangebot hervor.

Ein Radfahrer im Wald, Stichwort Mountainbiken.
(c) Pixabay.com
Mountainbiken erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Genussvolle Panorama-Strecken und sportliche Downhill-Trails

Durch eine wildromantische Gegend in der Hochsteiermark führt eine 18 Kilometer lange Mountainbike-Tour zwischen Wildalpen und Landl. Die Strecke verläuft entlang des Gamsbachs größteils über Forststraßen, durch naturbelassene Bergwälder, über Almen bis hin zu aussichtsreichen Panoramapunkten mit Ausblick ins Gesäuse und die Hochschwabgruppe.

Ebenso entlang vom Wasser führt eine neu freigegebene Route am Grundlsee im steirischen Salzkammergut. Vom Startpunkt Gössl aus gelangt man über das Südufer in das Narzissendorf Zlaim, immer wieder gibt die Strecke Blicke auf den Grundlsee frei.

Zwei neue Downhill-Trails auf ÖBf-Flächen entstehen am Loser im Salzkammergut und bei Kaprun in Salzburg. Der familientaugliche SingleTrail vom Maiskogel nach Kaprun ist bereits seit letztem Jahr in Bau. Die Eröffnung ist für heuer vorgesehen. Die Beförderung der Bikes erfolgt komfortabel per Gletscherbahn Kitzsteinhorn ebenso wie beim Loser Trail mit der neuen Panoramabahn ab Winter 2022. Die Bauarbeiten für den Loser-Trail, wo eine sportliche Abfahrt durch den Wald vom Berg bis ins Tal geplant ist, beginnen heuer. Die Eröffnung ist ebenso für 2022 geplant.

Streckennetz rund 2.450 MTB-Kilometer

Das Streckennetz der Bundesforste umfasst mittlerweile rund 2.450 Kilometer in ganz Österreich. Der größte Teil befindet sich in Oberösterreich mit rd. 750 MTB-Kilometern, gefolgt von Salzburg mit rd. 680 MTB-Kilometern, Niederösterreich mit 370 Kilometern, Tirol mit 350 Kilometern und der Steiermark mit 300 Kilometer.

Exkurs
Ob Radfahren oder Mountainbiken im Wald erlaubt ist, wird durch das Forstgesetz von 1975 geregelt.

„Mit den Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Niederösterreich wurden bereits vor Jahren Rahmenverträge für das Mountainbiken abgeschlossen,“ erklärt Freidhager. Der immer beliebter werdende Freizeitsport hat neue Regelungen erforderlich gemacht. Auf Basis der Verträge sind Pflicht- und Haftungsfragen klar geregelt. „Mit den Verträgen wurde Sicherheit für alle geschaffen. Das Vertragsmodell hat sich in den letzten Jahren bestens bewährt,“ unterstreicht der ÖBf-Vorstand die gute Zusammenarbeit, die vor Ort meist mit den Gemeinden, regionalen Tourismusverbänden und/ oder Vereinen erfolgt.

Biker-Fairplay: Mit Fairness in die Saison starten

Gemeinsam mit Partnern aus Tourismus, Jagd und Freizeitwirtschaft haben die Bundesforste ein „Biker-Fairplay“ ausgearbeitet, das die wichtigsten Spielregeln enthält: auf markierten und freigegebenen Routen bleiben, Nacht- und Winterruhe einhalten, Sperren zu Tagesrandzeiten beachten, Wildtiere nicht beunruhigen und Hinweisschilder vor Ort berücksichtigen.

„Der Trend zum Mountainbiken hält unverändert an und auch für die heurige Saison rechnen wir mit einem sehr hohem Besucheraufkommen. Umso wichtiger ist es, die Besucherströme in ökologisch verträgliche Bahnen zu lenken und Fauna und Flora respektvoll zu begegnen. Wenn wir uns gemeinsam an die Fairplay-Spielregeln halten, dann wird der Wald auch weiterhin bleiben, was er ist: unschätzbare Lebensqualität und ein unersetzlicher Erholungsraum für uns alle,“ so Rudolf Freidhager abschließend.

Eine Mountainbike-Strecke aus der Sicht des Mountainbikers.
(c) Pixabay.com
Gegen rasante Abfahrten mit dem Mountainbike ist grundsätzlich nichts einzuwenden, aber nur auf den dafür vorgesehen Strecken.

Fairplay-Regeln fürs Mountainbiken im Wald

Fairness und gegenseitige Rücksichtnahme bilden die Grundlage für ein gemeinsames Miteinander und die Wahrung der vielfältigen Interessen im Wald. Als Mountainbiker halten wir uns daher im Wald an folgende Grundsätze:

In diesem Sinn: viel Spaß beim Fairplay-Mountainbiken 😉

(Bilder: Pixabay.com)

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