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Versicherungen regelmäßig checken – für den Fall des Falles

Hände mit Stiften, die etwas auf einem Blatt Papier überarbeiten. (c) Pixabay.com

Hand hoch, wer seine Versicherungen regelmäßig checkt? Sehen sie? Aber genau das – nämlich die eigenen Versicherungen bzw. den Umfang des Versicherungsschutzes überprüfen – sollten man machen. Und zwar alle zwei Jahre. Warum und was das bringen soll, lesen sie hier.

Die Zeiten ändern sich – die Versicherungen meistens nicht

„Jede Lebenssituation hat ihre Besonderheiten. Es kommt darauf an, wie man ihr begegnet. Hierbei spielen Vorsorge und Absicherung eine entscheidende Rolle. Oberstes Gebot ist eine Unterversicherung und folgenreiche Vorsorgelücken zu vermeiden“, so Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung. Denn so schnell wie die Lebensumstände, können sich auch die Bedürfnisse an Sicherheits- und Vorsorgelösungen ändern.

Aus diesem Grund sollten sie regelmäßig ihre Versicherungen überprüfen und sich dabei folgende Fragen stellen: Welcher Bedarf besteht? Entsprechen bestehende Versicherungslösungen den Bedürfnissen? Benötigt man zusätzlichen Versicherungsschutz? Muss zusätzlich ein „neues Risiko“ abgedeckt werden? Welche Versicherungen im Alter machen Sinn?

Gründe für einen Anpassungsbedarf der laufenden Versicherungen gibt es viele – von aufgeschobenen Vorsorgebereichen wie Gesundheit, Einkommensabsicherung, Pension oder Pflege über Änderungen des Haushalts beziehungsweise dessen Ausstattung, Kinder, die hinzukommen oder flügge werden bis hin zu neuen Gefahren, die sich beispielsweise durch die Digitalisierung ergeben.

Regelmäßig seine Versicherungen überprüfen schützt vor unliebsamen Überraschungen. (c) Pixabay.com
Regelmäßig seine Versicherungen überprüfen schützt – im Fall des Falles – vor möglichen unliebsamen Überraschungen, Stichwort Unterversicherung.

Unterversicherung – Garant für hohe Verluste

Tritt ein Schaden ein – zum Beispiel im Haushalt – ist die Erleichterung groß, wenn der Schaden in vollem Umfang gedeckt ist. Voraussetzung dafür ist, dass die Wohnung und deren Inhalt angemessen versichert sind. Doch wird sie beispielsweise im Laufe der Jahre mit teurem Home-Entertainment-Equipment, Möbeln höherer Preisklasse und etwa einigen Kunstgegenständen ausgestattet und die Versicherung nicht dementsprechend angepasst, könnte im Fall des Falles die Schadenshöchstsumme überschritten werden.

„Durch eine Unterversicherung bei der Haushaltsversicherung kann sich rasch eine Differenz im fünfstelligen Bereich ergeben, da macht sich eine regelmäßige Überprüfung mehr als bezahlt“, betont Wendler. (Beispiel siehe unten)

Ändern sich die Bedürfnisse, bedeutet das nicht automatisch, dass alle bestehenden Versicherungen über den Haufen geworfen werden müssen: „Ich vergleiche das gerne mit der Garderobe – die wechselt man auch nicht komplett aus, sobald man ein paar Kilogramm wegtrainiert. Man passt lediglich die Sachen an, die nicht mehr sitzen, wie sie sollen“, so Wendler.

So können beispielsweise Studentenwohnungen bis zum 27. Lebensjahr des Kindes statt separat günstig mitversichert werden. Oder durch die Anschaffung einer Sicherheitstüre und /oder einer Alarmanlage kann bei Eigenheimen Prämie gespart werden. Ebenso bei Kfz-Versicherungen könnte sich genaues Hinsehen lohnen – hier kann man bei diversen Versicherungen vom Umwelt-, Klima- und/ oder Familienbonus profitieren. (Beispiele siehe unten)

Gestern, jetzt, später – zu spät?

Eine Absicherung des eigenen Hab und Guts ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Diese Gewissenhaftigkeit fehlt allzu oft in den Bereichen, die die eigene Person betreffen: Eine Vorsorge für die eigene Gesundheit, die Berufsunfähigkeit, den Pflegebedarf sowie die Pension sind Themen, die gerne auf später verschoben werden. Verständlich, wenn es noch kein eigenes Einkommen gibt, dieses noch zu gering ist oder vorübergehend andere Ausgaben im Mittelpunkt stehen. (Beispiele siehe unten)

Ändern können sich aber nicht nur die Lebensumstände oder die Versicherungsprodukte, auch neue Gefahren können entstehen. Dazu zählen beispielsweise auch jene aus dem Internet. Laut Statistik Austria waren 89 Prozent der österreichischen Haushalte im Jahr 2018 mit einem Internetzugang ausgestattet. Das bedeutet, dass jeder einzelne dieser Haushalte auch den entsprechenden Gefahren aus dem Netz ausgesetzt ist.

Ebenso leicht, wie sich Kriminelle aus dem Darknet digitalen Zutritt zu den Häusern und Wohnungen beschaffen können, ist es auch, sich im Rahmen eines Versicherungschecks dagegen abzusichern: Ein Baustein zur bestehenden Haushaltsversicherung schützt vor Bezahlbetrug. Und eine Rechtsschutzversicherung kann unkompliziert erweitert werden, damit sie auch bei rechtlichen Problemen, die sich aus dem Netz ergeben – wie Mobbing, Stalking oder Datenmissbrauch – Schutz und Hilfe bieten.

Ein Mann, der auf einem Blatt Papier etwas schreibt. (c) Pixabay.com
Nehmen sie sich die Zeit und checken sie alle zwei Jahre ihre Versicherungen. Wie sie an den folgenden Beispielen sehen, kann das mitunter sehr viel Geld bringen oder eben kosten.

Ein paar konkrete Beispiele

Thema Unterversicherung

Beispiel 1: Haushaltsversicherung

Folgen einer Unterversicherung bei Totalschaden: Wohnung 110 m², komfortable Ausstattung, versichert in der Kategorie zweckmäßige Ausstattung

-> im Falle eines Totalschadens erhält der Versicherungsnehmer somit 100.000 Euro und bleibt auf der Differenz von 60.000 Euro sitzen. 6 Euro mehr pro Monat sind also eine Investition, die sich im Ernstfall mehr als lohnt.

Beispiel 2: Haushaltsversicherung

Nachträglicher Einbau Sicherheitstüre: Wohnung 110 m², komfortable Ausstattung

Beispiel 3: Kfz-Versicherung

Hybrid-Wagen, Haftpflicht Versicherungssumme 30 Mio. Euro, Bonus/ Malus Stufe 0

Thema Vorsorge

Beispiel 4: Berufsunfähigkeitsversicherung

Erwerbsmäßiges Jahresbruttoeinkommen 42.000 Euro (netto 27.585 Euro)

Beispiel 5: Pensionsvorsorge

Krankenschwester, geb. 1981, zwei Kinder, vollzeitbeschäftigt, Letzteinkommen netto 2.383 Euro

*Aufgrund der hohen Preisspanne bei (Hybrid-)Fahrzeugen wird hier statt einer absoluten Zahl die prozentuelle Ersparnis angegeben, in der sich sowohl niedrigere als auch höhere Preisklassen wiederfinden.

(Bilder: Pixabay.com)

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