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»Soziales Leben« bedeutet viel mehr, als dass sich jemand um einen kümmert

Ein lachenden altes Paar. (c) AdobeStock

Was kann alte Menschen, unabhängig von eventuell bestehender Hilfe- oder Pflegebedürftigkeit, ermutigen und stärken, ihre individuellen Ideen und auch ihr Potenzial als Mitglieder der Gesellschaft, in der sie leben, zu realisieren? Auf Hilfe angewiesene alte Menschen haben ein Recht auf adäquate Versorgung hinsichtlich ihrer Bedürfnisse und auf einen würdevollen Umgang mit ihnen als Person. „Soziales Leben“ bezieht sich dabei auch auf sozialrechtliche wie auch zivilisatorische Errungenschaften, auf die wir stolz sein können, auf deren Erhaltung und Weiterentwicklung wir aber auch sorgsam und nachdrücklich achten müssen. Wenn keine angemessene Versorgung stattfindet, sprechen wir von Vernachlässigung bzw. Gewalt.


Alte Menschen brauchen Sicherheit einer würdigen Versorgung

Mit zunehmendem Alter steigt bekanntermaßen das „Risiko“ auf punktuelle und/ oder dauerhafte Unterstützung angewiesen zu sein. Die Gewährleistung einer solchen Unterstützung ist daher immer ein großes Thema – insbesondere mit Blick auf hochaltrige Menschen.

„Natürlich“ [Naturrecht, Menschenrecht …] muss auch das Recht auf Selbstbestimmung gerade in diesem Zusammenhang von allen an der Versorgung Beteiligten so weit als möglich gewahrt bleiben. Dies gilt umso mehr,  je mehr der•die Betreffende von der Hilfe und Pflege durch andere abhängig ist. Menschen mit demenziellen Erkrankungen bedürfen hier einer speziellen Achtsamkeit.

Der „Versorgungsaspekt“ ist auch von großer Wichtigkeit, wenn es um die Sicherung von Würde und Wohlbefinden älterer Menschen geht. Und das nicht erst, wenn er oder sie bereits aktuell hilfe- und/ oder pflegebedürftig ist und konkret eine „Versorgung“ braucht. Schon im Vorfeld, und auch, wenn eine solche Hilfebedürftigkeit im individuellen Fall vielleicht gar nie eintritt, „macht es etwas mit uns“, ob wir das Gefühl haben, gegebenenfalls „am Ende“ oder aber „gut aufgehoben“ zu sein.

Für ein würdevolles und so weit wie möglich gelassenes Altern ist es keineswegs unerheblich, die Sicherheit zu haben und zu spüren, dass für den Fall, dass Pflegebedürftigkeit bei einem selbst oder auch beim Lebenspartner eintreten sollte, entsprechend vorgesorgt ist: Zu wissen, dass es Hilfe gibt bzw. geben wird, wenn man sie braucht, unterstützt die Souveränität und Autonomie.

Ein alter Mann beim Kartenspielen in einem Seniorenheim, Stichwort soziales Leben.
(c) AdobeStock
Egal, wo bzw. wie wir unseren Lebensabend verbringen, es sollte jede und jeder selbst darüber bestimmen und die Gewissheit haben, im Fall des Falles nicht allein gelassen zu werden.

Aber: Sicherheit ist nicht alles

Ausgangspunkt ist hier die Frage, was alte Menschen, unabhängig von eventuell bestehender Hilfe- oder Pflegebedürftigkeit, ermutigen und stärken kann, ihre individuellen Ideen und auch ihr Potenzial als Mitglieder der Gesellschaft, in der sie leben, zu realisieren.

In unserer auf individuelle Freiheit ausgerichteten Gesellschaft hat „Unabhängigkeit“ einen sehr hohen Stellenwert. Verstanden wird diese „Unabhängigkeit“ oft als eine Art Selbstgenügsamkeit hinsichtlich der Bewältigung aller das eigene Leben betreffenden Herausforderungen: „Ich komme alleine zu recht, brauche niemanden“.

Wer unabhängig ist, gilt als stark, wer im Alter unabhängig bleibt, als erfolgreich. „Erfolgreiches Altern“ bedeutet in diesem Sinn dann auch, niemanden beanspruchen zu müssen. Das Gegenteil, nämlich sich auf andere Menschen verlassen zu müssen, wäre dann im Umkehrschluss als Misserfolg zu bewerten. Ob „selbstverschuldet“ oder „Pech“ ist dabei mehr oder weniger egal. Erfolg wird jedenfalls sehr individuell definiert, und fast zwangsläufig ergibt sich daraus so etwas wie ein notwendiger Sicherheitsabstand zu möglichen gegenseitigen Angewiesenheiten.

Das macht ältere und alte Menschen, die doch zumindest ab und zu „jemanden brauchen“ tendenziell eher kleinlaut. Ganz zu schweigen von hochaltrigen und/ oder gar nicht mehr so richtig „fitten“ Menschen. Wenn nicht gerade noch Enkelkinder zu betreuen sind, wird ihnen – meist unterschwellig und oft gar nicht absichtlich – vermittelt, dass das Beste, was der oder die Betreffende jetzt noch für ihr Umfeld tun kann, darin besteht, möglichst unauffällig zu sein – sozusagen eine implizite „Aufforderung zur Unsichtbarkeit“.

Nicht [nur] der objektive Bedarf einer Zielgruppe an oder individuelle Bedürfnisse einzelner Menschen nach – was auch immer – stehen hier im Fokus. Es geht um die Freilegung von Handlungsfähigkeiten älterer und auch sehr alter Menschen, und damit die Ermöglichung einer immer wieder neuen Anerkennung und „Wertschöpfung“ auf individueller und gemeinschaftlicher, sozialer Ebene.

Etwas für einen selbst Sinnvolles [Substanzielles, Wichtiges, Bedeutsames] und potenziell auch von anderen als sinnvoll Eingeschätztes realisieren zu können und zu dürfen ist eine zentrale Bedingung für die individuelle Selbstwahrnehmung als bedeutsame Person.

Es braucht als zweite Bedingung aber auch die reale Wahrnehmung von außen: Das Tun einer [alten] Person wahr- und ernst zu nehmen, von ihr•ihm ins Leben gerufene Dynamiken und eventuelle Ergebnisse aufzugreifen, gegebenenfalls zu nutzen oder weiterzuentwickeln ist ein zutiefst sozialer Akt der „Fremd-Wahrnehmung“. Und auch diese Wahrnehmung von außen benötigen wir alle für unsere Identitätsbildung und -aufrechterhaltung, da wir alle von Grund auf soziale Wesen sind.

Die Aufnahme und Weiterführung des Tuns anderer, in diesem Falle älterer/ hochaltriger Menschen, ist eine zutiefst menschliche Handlung und bestärkt das Gefühl lebendig und wichtig zu sein: Es ist eben nicht egal, was ich – jetzt – tue [oder ob es mich – immer noch – gibt].

Es geht darum, dass wir – als Gesellschaft, als ebenfalls ältere und als [noch] jüngere Menschen – in einzelnen Begegnungen und gemeinsam und strukturell dafür sorgen, dass auch sehr alte Menschen hier und jetzt nicht nur für sich allein, sondern auch zusammen mit anderen Neues entdecken und entwickeln und Bestehendes verändern können und dürfen. Das impliziert, dass alte Menschen nicht nur in dem was sie einmal waren, sondern auch in ihrem jetzigen So-Sein ernstgenommen und als Bereicherung wahrgenommen werden – insbesondere auch außerhalb des engeren Familienbezugs im Sinne eines Rechts auf Teilhabe an der Öffentlichkeit.

Ein altes Paar beim Seifenblasen Machen.
(c) AdobeStock
Alter schützt vor Schabernack nicht, oder anders gesagt: Nur weil man alt ist, darf man trotzdem Spaß haben!

Das „Recht auf Bedeutsamkeit“

Dem eigenen späten Lebensalter eine zeitlich über die Erinnerung und sozial über den privaten Raum hinausgehende, außenwirksame Bedeutung geben zu können – sofern und in dem Ausmaß wie man selbst dies möchte -, sollte das Recht eines jeden Menschen sein. Alle Mitglieder einer Gesellschaft sind aufgefordert, auch sehr alten Menschen zuzubilligen, dass ihr Tun, über das Vererben von früheren Gewinnen/ Ersparnissen hinaus, aktuell wichtig sein und Sinn haben kann.

Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang allerdings, die historische Errungenschaft eines Rechts auf [abgesicherten] Ruhestand im Alter, das heißt auch auf freiwilligen Rückzug aus öffentlichen Angelegenheiten und aus dem System der Nützlichkeit, der Produktivität nicht über Bord zu werfen. Denn bei aller neuen Begeisterung für ein [teils ziemlich idealisiertes] „produktives Altern“, für [unbedingte] soziale Teilhabe und politische Partizipation sollte nicht vergessen werden, dass es jedem älteren Menschen – auch im engeren sozialrechtlichen Sinne – weiterhin freistehen darf und muss, wie er sein Alter gestalten möchte. Der bei älteren Menschen offensichtlich weit verbreitete Wunsch, sich einzubringen und als nützlich zu erleben, darf nicht in einen Zwang umgemünzt werden.

Zudem gilt es genau hinzuhören, wenn es um die aktive Einbindung älterer Menschen zum Beispiel in Freiwilligentätigkeiten geht, ob nicht hier ohnehin eine stillschweigende Verengung des Blicks auf eigentlich noch gar nicht „wirklich“ alte Menschen stattfindet. Als nützliche und geschätzte Teilhaber und Teilhaberinnen sieht man vor allem Senioren und Seniorinnen im so genannten Dritten Alter. Das heißt, sie sind im Wesentlichen genauso fit wie jüngere Menschen und unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, dass sie mehr Zeit [teils auch Geld] und weniger Verpflichtungen haben.

Das verschiebt eigentlich eher nur das Problem, wie die gesellschaftliche Wahrnehmung, Wertschätzung und Integration von Menschen, die unter betriebswirtschaftlich geprägten Nützlichkeitsaspekten nicht mehr im „Plus“ liegen, aufrechterhalten oder neu hergestellt werden kann.

Studienergebnisse aus Österreich und Europa mit dem Fokus „Soziales Leben“

Vor einigen Jahren hat die Österreichische Plattform für Interdisziplinäre Alternsfragen [ÖPIA] eine „Interdisziplinäre Hochaltrigenstudie“ durchgeführt [Österreichische Interdisziplinäre Hochaltrigenstudie [1]], wobei vor allem Personen über 80 Jahre unter anderem dazu befragt wurden, was ihnen in ihrem Leben wichtig ist.

Eine herausragende Erkenntnis war:

Für jemand anderen hilfreich und nützlich zu sein, und dies möglichst in einer Weise, die Zeit in Anspruch nimmt, Struktur gibt und Freude macht, ist für viele hochaltrige Menschen ein wichtiges Kriterium für Wohlbefinden und Zufriedenheit.

Etwas Sinnvolles zu tun ist neben sozialen Kontakten, emotionaler Nähe und Reziprozität der Beziehungen, das heißt für jemanden wichtig zu sein, der wiederum einem selbst etwas bedeutet, eine der wesentlichen Bedingungen für ein umfassend verstandenes „gesundes Alter“.

Im Jahr 2015 wurde zudem in ausgewählten Ländern Europas [Deutschland, Italien, den Niederlanden, Litauen und Österreich/ Projektpartner Österreichisches Rotes Kreuz] im Rahmen des EU-Projekts „Active 80+“ eine umfassende Recherche zu dem Thema vorgenommen.[2]

Die Auswertung zeigte unter anderem folgende zwei, einander gegenüberstehende Ergebnisse:

  1. Es gab in allen beteiligten Ländern sehr wohl teils sogar weit über 80jährige engagierte Menschen. Beispiele für ein solches Engagement waren: Organisation von und Mitwirken bei kulturellen Veranstaltungen, Kochworkshops, Theatergruppen, Bewegungsaktivitäten, Archivarbeit, Vortrags- und Diskussionsreihen, Nachbarschaftshilfe, Interessenvertretung sowie künstlerische Tätigkeiten.
  2. Aktive Beteiligung wurde von Menschen über 80 in allen untersuchten Ländern kaum oder gar nicht erwartet. Weder in der Forschung, noch in der Politik war das ein großes Thema. Es gab kaum entsprechende Strategien von Organisationen, die mit Freiwilligen arbeiten. Oft wurde hochaltrigen Menschen auch von der eigenen Familie wenig zugetraut und zugestanden. Forschungen zu aktiven Senioren und Seniorinnen bezogen sich – teils explizit, teils als wäre dies selbstverständlich – nahezu ausschließlich auf das so genannte „Dritte Lebensalter“.

Verstärkt wird diese Ignoranz gegenüber hochaltrigen [potenziell] aktiv engagierten Menschen ganz offensichtlich auch medial: Protagonisten und Protagonistinnen in den Medien sind, jedenfalls im Erscheinungsbild, „junge Alte“, fit, schlank, gutaussehend, Frohnaturen, finanziell gut situiert und körperlich unverwundbar oder zumindest medikamentös, zum Beispiel mit Schmerzmitteln, auf Vordermann gebracht.

Wirkliche Hochaltrige [mit altersgemäßem Äußeren und individuellen Eigenarten sowie komplexen Lebenssituationen] werden im Reigen des „Aktiven Alterns“ entweder ganz ausgelassen oder wenn, dann als Ausnahmen dar- und manchmal auch „ausgestellt“.

Eine alte Frau beim Gebrauch eines Laptops.
(c) AdobeStock
Egal wie alt man ist: man ist nie zu alt für Neues!

Wie wirkt sich dieses kollektive Desinteresse aus?

Fest steht: Erwartungen – oder deren Ausbleiben – prägen das Selbstbild von einzelnen Menschen wie auch ganzen Gesellschaften. Beides zusammen schafft individuelle und kulturelle Wirklichkeit.

Viele Hochaltrige haben die Befürchtung – teils auch die Erfahrung –, sie könnten die anderen eher behindern, eine Belastung darstellen, manches wäre vielleicht auch nicht mehr „schicklich“. Man passt sich den für Hochaltrige vorgesehenen Beschäftigungsangeboten an oder zieht sich ganz zurück. Sehr alte Menschen werden so tendenziell zu Objekten [der Pflege oder der Vernachlässigung, je nachdem], zumindest aber zu nur noch sehr kleinräumig wirkenden, de facto möglichst wenig im Wege zu stehen habenden Personen degradiert.

Sicher, viele sehr alte Menschen haben kein oder wenig Interesse, sich „sozial“ im weitesten Sinne zu engagieren – eine Haltung, die sie im Übrigen mit vielen Vertreter•innen jüngerer Generationen teilen. Und manche Hochaltrigen sind tatsächlich mit der Bewältigung ihrer unmittelbaren, auch gesundheitlichen, Lebensproblematiken oder mit familiären Verpflichtungen ausgelastet oder haben das Gefühl, in ihrem Leben genug getan zu haben.

Was aber ist nun mit denen, die sich engagieren wollen und könnten, denen es Freude macht/ machen würde, anderen etwas zu geben, zu teilen, mitzuteilen und auch – auf Augenhöhe – zu nehmen und anzunehmen? Tun die das nicht eh? Doch, manche ja. Gesamt gesehen allerdings nur sehr wenige. Wollen oder können die anderen denn wirklich nicht?

Ganz so einfach ist das mit dem Wollen und Können nicht zu beantworten. Gerade bei älteren und sehr alten Menschen hängt das Wollen auch mit einem Spüren zusammen: dass man gebraucht wird, dass das, was man tut bzw. tun könnte, einen tatsächlichen Nutzen hat, ein sinnvoller und als solcher auch wahrgenommener Beitrag wäre. Und auch, dass man als Person willkommen und gefragt ist.

Und das Können? Das wiederum hängt nicht nur von fallweise benötigter aktiver Unterstützung ab [zum Beispiel Fahrtendienst/ Abholung] sowie einer gewissen Toleranz des Umfelds [zum Beispiel Gehgeschwindigkeit, benötigte Schriftgröße oder Lautstärke], sondern manchmal auch von ganz einfachen, aber oft fehlenden, notwendigen Rahmenbedingungen [zum Beispiel ausreichend Toiletten bzw. auch Pausen].

Es gibt eine ganze Reihe von Barrieren – oder umgekehrt fehlende Brücken –, welche sowohl Menschen mit funktionalen Einschränkungen als auch an sich durchaus „fitten“ Menschen ab einem gewissen Alter die Teilhabe erschweren.

Zu den Barrieren zählen unter anderem:

Was bringt das Engagement den Hochaltrigen?

Im Rahmen des Projektes „Active 80+“ gewonnene Erkenntnisse sind insbesondere:

Als förderlich wurde unter anderem identifiziert:

Maßnahmen, um dies auszubauen bzw. die erforderliche Unterstützung bereitzustellen, erfordern allerdings Sensibilität, Empathie, personelle Ressourcen, organisatorische Veränderungsbereitschaft, Zeit und Geld.

Da tauchen dann ganz schnell Fragen auf, wie: Lohnt sich das denn? Macht es „genügend Sinn“?

Ein lachender alter Mann mit weißem Vollbart.
(c) AdobeStock
Wer alt ist gehört deswegen noch lange nicht zum „alten Eisen“!

Ausblick: Vom Mehrwert bedeutungsvoller Integration hochaltriger Menschen

Sinn kann nicht quantifiziert werden, er ist eine vom Wesen her qualitative Kategorie. Aber natürlich müssen sich Maßnahmen auch in diesem Bereich angesichts begrenzter Ressourcen auf die Frage der Effektivität und Effizienz abklopfen lassen. Effektiv heißt, dass ein Ziel erreicht wird. Effizienter Mitteleinsatz ist dann gegeben, wenn dieses Ziel mit einem vertretbaren Aufwand erreicht wurde.

In diesem Sinn ist die Hypothese gewagt, dass nicht nur die Bedeutung eines erfüllten Lebens für jeden einzelnen Menschen in die Waagschale gelegt werden müsste, sondern auch über diesen einzelnen Menschen und sogar über die spezielle Zielgruppe (80+) hinaus die möglichen Effekte auf die gesamte Gesellschaft in die Abwägung einzubeziehen wären.

Solche Effekte könnten sich zum Beispiel im Hinblick auf das Alternsbild jüngerer Generationen ergeben: Ein positiveres, offeneres Bild vom Altern wirkt sich auf den persönlichen Horizont und die Befindlichkeit auch schon in jüngeren Jahren aus. Und ermutigt gleichermaßen zu langfristigen Visionen wie auch späten Kehrtwendungen [die sich durchaus rentieren können, wenn das Leben noch ganz schön lange kräftig weitergeht].

Auch geht es um das Entwickeln von Kompetenzen in Richtung Achtsamkeit, Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme – Fähigkeiten, Haltungen und Charaktereigenschaften, welche von hohem kulturellem Wert sind.

Letztlich könnte eine solche Erweiterung des sozialen Raums vielleicht auch ein wenig zur Überwindung allzu ökonomistisch geprägter Auffassungen von Effektivität und einem neuen Verständnis der „Leistungsgesellschaft“ beitragen: Nicht Leistung als Ergebnis und gemessen in marktwirtschaftlichen Kategorien würde dann am meisten „zählen“, sondern Leistung als sozialer Prozess in Raum und Zeit: inhaltlich wertvoll und menschlich beglückend.


Referenzen

[1] Österreichische Interdisziplinäre Hochaltrigenstudie. Zusammenwirken von
Gesundheit, Lebensgestaltung und Betreuung. 1. Erhebung 2013/ 2014 Wien und Steiermark.
 Hrsg.: Österreichischen Plattform für Interdisziplinäre Alternsfragen [ÖPIA]. Wien 2015

[2]Active 80+ – Das Wissen und die Erfahrung von älteren Menschen 80+ achten und nutzen. ERASMUS+ gefördertes Projekt 2014–2016 [in Englisch]

(Bilder: AdobeStock)

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