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Coronavirus: Darauf sollten Allergiker und Asthmatiker achten

Eine Frau, die sich die Nase putzt. (c) Pixabay.com

Niemand weiß zur Zeit, wie lange das Coronavirus Sars-CoV-2 noch das Leben im Land beeinflussen wird, Stichwort #ZuHauseBleiben. Die Corona-Krise stellt die gesamte Bevölkerung vor große Herausforderungen und führt zu weitreichenden Einschränkungen – die zum eigenen Wohle und zum Wohle unserer Mitmenschen strikt einzuhalten sind!

Ist die Situation für gesunde Menschen schon schwierig genug, stellt diese eine zusätzliche Belastung für alle dar, die ohnehin schon an chronischen Erkrankungen leiden, wie u.a. Allergiker. Oft werden jedoch allergische Symptome fälschlich als viraler Infekt missinterpretiert. Zur Zeit verunsichert das besonders viele Allergiker, da sie fürchten, an Covid-19 erkrankt zu sein.

Die Pollensaison ist bereits voll im Gang

Nicht zuletzt auf Grund des ungewöhnlich milden Winters 2019/ 20 ist die Pollensaison in diesem Jahr bereits voll im Gang. So hat die Blüte von Hasel und Erle vor allem im Westen des Landes um bis zu zehn Tage früher und auch deutlich stärker begonnen als im langjährigen Durchschnitt. Nach Hasel und Erle folgt die nächste Belastungswelle mit der Esche, deren Pollenflug ebenfalls bereits begonnen hat und heuer vermutlich auch intensiver ausfallen wird als sonst.

Und demnächst beginnen auch die Birken, intensiv ihren Pollen zu streuen –  rund zwei Wochen früher als sonst üblich. Man kann daher schon jetzt sagen, dass die Pollenmenge heuer deutlich über dem langjährigen Schnitt liegen wird – sogar noch über jener des Vorjahres, die ohnehin schon hoch war.

Birkenblüten aus der Nähe, Stichwort Allergiker. (c) Pixabay.com
Die überdurchschnittlich warmen Temperaturen haben auch zur Folge, dass die Pollensaison um bis zu zwei Wochen früher beginnt als sonst.

Was tun bei Allergien und Asthma?

Mit dem Beginn der Pollensaison nehmen auch die Beschwerden der Allergiker wieder zu. Atemnot und Husten können daher auch vermehrt allergisch bedingt sein. Umso wichtiger ist es, in der Coronavirus-Krise auf etwaige Veränderungen der Symptome zu achten. Vor allem Asthmatiker sollten auf keinen Fall ihre bisherige Medikation ändern, wie Experten unisono betonen.

Asthma-Spezialisten empfehlen außerdem, bei Kindern und Erwachsenen mit Asthma eine adäquate und individuell eingestellte antiasthmatische Inhalations-Therapie nicht zu ändern oder gar zu beenden. Die Gefahr, dass sich das Asthma dadurch in bedrohlicher Weise verschlechtert und [ansonsten unnötige] Arztbesuche oder Krankenhausaufenthalte erforderlich macht ist für den einzelnen Asthma-Patienten wesentlich bedrohlicher als das Risiko einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus.

Gleiches gilt auch für Allergiker allgemein: Personen mit einem Heuschnupfen haben keine verminderte immunologische Abwehr, sie sind nicht „immun-geschwächt“ und die Abwehr gegen Bakterien und Viren ist bei ihnen normal.

Es besteht zwar grundsätzlich kein Grund, in Panik zu geraten, aber es ist von großer Wichtigkeit, die Situation wirklich ernst zu nehmen, wenn Menschen an Asthma – auch allergisch bedingt – erkrankt sind: Es handelt sich bei Asthma um eine chronische Erkrankung der Atemwege. Entsprechend schwerer und mit mehr Komplikationen kann der Verlauf bei einer Infektion mit dem Coronavirus sein.

Symptome genau beobachten und richtig deuten

Entscheidend ist gerade für Asthmatiker, auf die Symptome und etwaige Veränderungen zu achten. Alarmzeichen sind Fieber, Husten und eine deutliche Veränderung der Atemnot. Aber auch bei Allergikern ohne asthmatische Beschwerden gilt es, allergische Symptome von einem viralen Infekt wie dem Coronavirus zu unterscheiden.

Eine Pollenallergie verursacht kein Fieber. Typische Symptome bei Allergien sind juckende Augen und eine rinnende oder blockierte Nase.

Schwieriger ist die Unterscheidung für Allergiker, die bisher noch nicht von Asthma betroffen gewesen sind. Die Birkenblüte, die derzeit besonders stark einsetzt, verursacht meist einen starken Heuschnupfen. Diese Symptome können sich – unbehandelt – verschlimmern. Bei mehr als jedem Dritten Pollenallergiker kann es zu einem sogenannten Etagenwechsel kommen. Dann rutscht der Heuschnupfen eine Etage tiefer in die Lunge.

Zudem kommt Asthma nicht plötzlich, sondern es bahnt sich allmählich mit Brodelgeräuschen und Atemnot in der Nacht an. Wenn der asthmatische Husten allerdings längere Zeit unbehandelt bleibt, kann in weiterer Folge auch eine Lungenentzündung entstehen. Damit wird eine Unterscheidung zu Covid-19 schwieriger.

Unterschiede Pollenallergie vs. Covid-19

POLLENALLERGIECOVID-19
Beginnjedes Jahr zur gleichen Zeitplötzlicher Beginn der Krankheit
Symptome an Augen und NaseAugen und Nase juckenkeine Symptome/ Beschwerden
AtemwegeAtemnot bis Asthmastarker, v.a. trockener Husten, Kurzatmigkeit
Fieberneinja
PräventionVermeiden der Allergene#SocialDistancing, #StayTheFHome, Hände waschen

Quelle: Österreichische Gesellschaft für Pneumologie [ÖGP]

Worauf besonders zu achten ist

Vor allem ältere Menschen und Personen mit chronischen Lungen- oder anderen Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, Herz-/ Kreislauferkrankungen etc., und deren Angehörige, die mit den Betroffenen in persönlichem Kontakt sind, müssen ganz besonders achtsam sein und die empfohlenen allgemeinen Schutzmaßnahmen striktest einhalten.

Bei bestehenden Lungenerkrankungen kann eine zusätzliche Infektion mit dem Coronavirus zu einem schwereren Krankheitsverlauf führen.

Mit den folgenden Maßnahmen schützen sie sich selbst und andere

Service | Hotlines

Wenn sie den Verdacht bzw. die Vermutung haben, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, wenden sie sich zunächst an eine der hier angeführten Hotlines. Suchen sie von sich aus bitte keine ärztliche Ordination, Ambulanz oder Krankenanstalt auf. Im Fall des Falles nehmen sie zuerst telefonisch Kontakt auf. So können ihre Symptome genauer abklärt und etwaige weitere notwendige Schritte besprochen werden!

Coronavirus-Hotline der AGES 0800 555 621
Die AGES beantwortet Fragen rund um das Coronavirus [allgemeine Informationen zu Übertragung, Symptomen, Vorbeugung] 24 Stunden täglich unter der Telefonnummer 0800 555 621.

Telefonische Gesundheitsberatung 1450
Wenn sie typische Symptome wie Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und/ oder Atembeschwerden haben oder befürchten, erkrankt zu sein, bleiben sie zu Hause und wählen sie bitte die Gesundheitsnummer 1450 zur weiteren Vorgehensweise [diagnostische Abklärung].

Hotline des VKI zu reiserechtlichen Fragen 0800 201 211
Bei rechtlichen Fragen rund um bereits gebuchte Reisen [zum Beipsiel ob eine Reise kostenlos storniert werden kann]beraten die Expertinnen und Experten des Verein für Konsumenteninformation [VKI] kostenlos von Montag bis Sonntag in der Zeit von 9 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 0800 201 211.

Aktuelle Informationen rund um das Coronavirus inkl. aller Maßnahmen finden sie auch jederzeit auf der Seite des Sozialministeriums. Verfolgen sie auch die Nachrichten in Rundfunk und Fernsehen, um allfällige aktuelle Informationen zu bekommen.

(Bilder: Pixabay.com)

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