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Aktivitäten, die das »Wohlbefinden im Alter« positiv beeinflussen

Eine Seniorin mit ausgestreckten Armen, die sich ihres Lebens freut. (c) AdobeStock

Wussten sie, dass die durchschnittliche Lebenserwartung seit den 1970er Jahren von 70 auf 81 Jahre gestiegen ist? Ein aktiver und gesunder Lebensabend ist daher der größte Wunsch der älteren Generation von heute. Simone Gritsch, Studentin für Prävention und Gesundheitspsychologie von der SRH Fernhochschule – The Mobile University, kommt in ihrer Masterarbeit zum Ergebnis, dass zwei Punkte ganz besonders zu diesem „Occupational Well-Being“ beitragen: Aktivitäten, die Gemeinschaft, Bewegung und Freude an liebgewonnenen Tätigkeiten fördern sowie die Möglichkeit, selbstbestimmt das eigene Leben zu organisieren.


Occupational Well-Being oder Wohlbefinden im Alter

Alle unsere Betätigungen sind mit sehr unterschiedlichen inneren Zuständen verbunden. Im Idealfall entsprechen die Handlungen den Bedürfnissen der Menschen und tragen somit zu deren Wohlbefinden bei. Der Begriff „Occupational Well-Being“ rückt diese subjektive Erfahrung in den Fokus.

Welche Beschäftigungen sind älteren Menschen im Alltag wichtig? Was dient dem Wohlbefinden? Welche Faktoren fördern, was hemmt? All das wollte Simone Gritsch bei ihrer Masterarbeit wissen. Ergebnis ihrer qualitativen Interviewstudie: Für Altenheimbewohner•innen sind körperliche Aktivitäten und soziale Kontakte von besonderer Bedeutung. Betagte Menschen, die im eigenen Haushalt leben, brauchen neben dem Bezug zu anderen vor allem Tätigkeiten, die Genuss und Freude hervorrufen. Allen gemeinsam ist das Bedürfnis nach Selbstfürsorge und geistiger Aktivierung.

Eine Gruppe älterer Menschen, die ein Gruppenselfie macht, Stichwort Wohlbefinden.
(c) AdobeStock
Freunde bzw. soziale Kontakte sind auch im Alter wichtig und tragen sehr viel zur Lebensqualität bei.

Alte Menschen unterstützen, Gesundheit und Lebensqualität zu erfahren

Altenheime können das Wohlbefinden zum Beispiel durch zielgruppengerechte Freizeitangebote oder eine anregende Infrastruktur unterstützen. Bei Senior•innen, die im eigenen Haushalt leben, fördert die richtige Menge und Variation an Betätigungen das Wohlergehen“, lautet für die Studentin der SRH Fernhochschule eine zentrale Schlussfolgerung aus ihrer Arbeit.

Daraus entsteht aus Sicht der Studienautorin und ihrer Professorin Dr. Anja Tausch ein klarer Auftrag: „Es gilt, alte Menschen dabei zu unterstützen, Gesundheit und Lebensqualität zu erfahren. Dies kann unabhängig von bestehenden Diagnosen, Symptomen oder labormedizinischen Parametern gelingen, was in der subjektiven Gesundheit begründet liegt. Sie führt insbesondere bei alten Menschen dazu, dass sie sich trotz Erkrankung gesund fühlen.“

Anders alt werden

„Die gestiegene Lebenserwartung hat zur Folge, dass Menschen heute anders altern als früher,“ ist Simone Gritsch überzeugt. „Ältere Menschen füllen ihre Lebenszeit heute vermehrt mit Aktivitäten.“

Daraus leitet sie eine weitere Handlungsempfehlung ab: „Um aktives und gesundes Altern zu fördern, sind Präventionsangebote zu wenig. Es braucht eine ganzheitliche Sicht der Dinge.“ Das setze Kenntnisse darüber voraus, was betagten Menschen im Alltag wichtig ist. Denn: „Gesundheit und Wohlbefinden werden durch sinnvolle Betätigungen positiv beeinflusst. Andererseits besteht ein erhebliches Risiko, wenn diese Aktivitäten nicht im notwendigen Ausmaß möglich sind.“

Besondere Dynamik bekommen diese Erkenntnisse aus der Tatsache, dass der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung weiter wachsen wird. Das wird sich unter anderem in einem kontinuierlich steigenden Bedarf an Pflegeplätzen auswirken. Auch deshalb wünscht sich die Studienautorin, dass Gesundheit im Alter zu einem politischen Schwerpunktthema wird. „Ausgaben für ältere Menschen sind Investitionen, keine Kosten. Das hat die WHO bereits 2016 festgestellt.“ Simone Gritsch sieht diese These in ihrer Arbeit bestätigt. „Menschen erfahren Occupational Well-Being, wenn sie sich entsprechend ihrer Bedürfnisse betätigen und ihr Leben so gestalten können, dass sie dadurch Bedeutung und Zufriedenheit erleben.“

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

Ein älteres Paar lacht gemeinsam unter der Decke.
(c) AdobeStock
Gemeinsam unter einer Decke stecken, Spaß haben und Pläne „aushecken“ – so muss Leben im Alter 🙂

Hintergrundinformationen

SRH Fernhochschule – The Mobile University

Seit fast 25 Jahren setzt sich die anerkannte SRH Fernhochschule – The Mobile University dafür ein, dass Studierende ihren Traum vom Hochschulabschluss in jeder Lebenssituation verwirklichen. Mehr als 130 Mitarbeitende begleiten und unterstützen jedes Jahr rund 9.900 Menschen auf ihrem individuellen Bildungsweg. 46 staatlich anerkannte Bachelor- und Master-Studiengänge sowie Hochschulzertifikate im Online-Studium geben schon heute die Antwort auf das, was morgen gefragt ist.

SRH | Gemeinsam für Bildung und Gesundheit

Als Stiftung mit führenden Angeboten in den Bereichen Bildung und Gesundheit begleitet die SRH Menschen auf ihren individuellen Lebenswegen. Der Leidenschaft fürs Leben folgend, hilft sie ihnen aktiv bei der Gestaltung ihrer Zukunft, hin zu einem selbstbestimmten Leben. Mit über 16.700 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie 1,1 Mio. Kund•innen erwirtschaftet die SRH einen Umsatz von ca. 1,3 Mrd. Euro. Sitz der Stiftung ist Heidelberg.

(Bilder: AdobeStock)

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