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Osteoporose – weltweit deswegen alle drei Sekunden eine Fraktur

Ein Arzt, der ein Röntgenbild vor sich hält. (c) Pixabay.com

Sabine bückte sich, um ihrer körperlich eingeschränkten Mutter zu helfen, und brach sich dabei die Wirbelsäule. Franziska brach sich die Hüfte, nachdem sie zu Hause über den Teppich gestolpert war. Obwohl sich die beiden Frauen nicht kennen, haben sie doch etwas gemeinsam: Sie wussten nicht, dass sie unter Osteoporose leiden.

Diese Erkrankung führt dazu, dass die Knochen schwach und zerbrechlich wie Glas werden. Menschen mit Osteoporose können sehr schnell Knochenbrüche erleiden – selbst nach dem kleinsten Sturz aus dem Stand, durch einfaches Niesen oder wenn sie sich vornüberbeugen, um sich die Schuhe zu binden.

Mehr Frauen als Männer leiden unter Osteoporose

Weltweit erleidet jede dritte Frau und jeder fünfte Mann ab dem 50. Lebensjahr eine Osteoporose bedingte Fraktur. Etwa 200 Millionen Menschen sind betroffen. Alarmierend, wenn man weiß, dass sich im Durchschnitt alle drei Sekunden eine Fraktur ereignet, die auf Osteoporose zurückzuführen ist.

Nicht zuletzt auf Grund dieser Zahlen ruft die International Osteoporosis Foundation [IOF – die weltweit größte Nichtregierungsorganisation, die sich der Knochengesundheit und der Osteoporose-Prävention verschrieben hat] zusammen mit ihren 250 Mitgliedsorganisationen weltweit alle älteren Menschen dazu auf, die Risikofaktoren der Osteoporose ernst zu nehmen. Jede/ r sollte unbedingt seinen Arzt/ Ärztin aufsuchen, wenn er/ sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt ist.

Grafik: eine stürzende Person. (c) Pixabay.com
Wer an Osteoporose leidet, kann schon bei eigentlich „Kleinigkeiten“ eine Fraktur erleiden, weil die Knochen porös werden.

Anzeichen, die auf Osteoporose hindeuten

Es gibt viele Faktoren, die auf eine möglicherweise zugrundeliegende Osteoporose hinweisen können. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

Eine schnelle und einfache Möglichkeit, sich über mögliche Risiken zu informieren bzw. zu testen bietet der IOF-Risikotest für Osteoporose.

Nicht auf die leichte Schulter nehmen!

Eine Fraktur im hohen Alter kann das Leben grundlegend verändern. Akute Schmerzen, langwierige Rehabilitation, Langzeitbehinderung, Abhängigkeit von Pflegepersonen und der Verlust der Lebensqualität und Selbstständigkeit sind keine Seltenheit. Hüftfrakturen können lebensbedrohlich sein.

Der Verlust von Körperfunktionen sowie vor allem auch der Selbständigkeit stellen einen schwerwiegenden Eingriff ins tägliche Leben dar: 40% der Betroffenen können nach einem Vorfall nicht selbstständig gehen und 60% sind ein Jahr danach weiterhin hilfebedürftig. Aufgrund dieser körperlichen Beeinträchtigungen sind 33% der Betroffenen ein Jahr nach einer Hüftfraktur auf umfassende Hilfe angewiesen oder müssen in einem Pflegeheim versorgt werden.

„Die eigene Knochengesundheit muss für alle Erwachsenen zur Priorität werden. Der Erhalt starker Knochen und Muskeln ist der Schlüssel zu einer aktiven, mobilen Zukunft im Alter. Wenn sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, zögern sie nicht, ihren Arzt/ Ärztin auf eine Untersuchung und gegebenenfalls auf eine geeignete Behandlungsstrategie anzusprechen. Heute gibt es eine breite Palette wirksamer Osteoporose-Therapien, die das Risiko von Hüft- und Wirbelsäulenfrakturen um bis zu 40% bzw. um 30-70% reduzieren“, so IOF-Präsident Professor Cyrus Cooper.

Knochengesundheit braucht besondere Priorität

Die IOF fordert die zuständigen Gesundheitsbehörden außerdem auf, der Knochengesundheit besondere Priorität einzuräumen und damit die kostspielige menschliche und wirtschaftliche Belastung durch Frakturen in ihren jeweiligen Ländern zu verringern.

„Als Experten auf diesem Gebiet drängen wir gemeinsam mit unseren Patientenvertretern auf globale Maßnahmen. Große Behandlungslücken führen dazu, dass selbst für Hochrisikopatienten kein Schutz vor Frakturen geboten wird. Eine Person, die bereits eine Fraktur erlitten hat, ist stark anfällig für weitere Knochenbrüche. Das Risiko einer erneuten Fraktur innerhalb des ersten Jahres ist in diesem Fall fünfmal höher als sonst. Dennoch werden etwa 80 % dieser Patienten weder zutreffend diagnostiziert noch im Hinblick auf die zugrundeliegende Osteoporose behandelt“, fügt Professor Cooper hinzu.

Eine Schlüsselstrategie zur Schließung der Behandlungslücke und der globalen Frakturkrise ist die Einführung von sogenannten Fracture Liaison Services (FLS) in allen Krankenhäusern, die Frakturpatienten behandeln. Solche koordinierten, multidisziplinären Leistungen verbessern die Patientenversorgung und tragen dazu bei, die Häufigkeit von Sekundärfrakturen zu reduzieren – was letztlich zu einer Senkung der enormen frakturbedingten Versorgungskosten weltweit führt.

Querschnitt eines normalen, leicht und schwer durch Osteoporose geschädigten Knochens. (c) IOF
Dieser Querschnitt eines normalen, leicht bzw. schwer von Osteoporose geschädigten Knochen zeigt ganz deutlich, wie porös und fragil die Knochen werden.

Tipps zur Vorbeugung

Wer Osteoporose vorbeugen will, sollte die bekannten Risikofaktoren minimieren. Für ein starkes Knochengerüst sind regelmäßige Bewegung, Kalzium und Vitamin D ganz besonders wichtig.

Hier die wichtigsten Tipps

Ernährung und Bewegung beeinflussen aber nicht nur den Aufbau der Knochensubstanz, sondern verringern auch die Geschwindigkeit und die Intensität der Abbauvorgänge.

(Bilder (v.o.n.u.): Pixabay.com (2x), IOF)

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