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Test: Preise im Online-Handel nicht immer gleich

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Ein und dasselbe Produkt, derselbe Online-Anbieter, aber andere Zeit: Und – der Preis bleibt im Online-Handel nicht immer gleich. Das zeigt ein aktueller Test der Arbeiterkammer, bei dem 36 Preise bei zwölf Webshops eine Woche lang täglich von 28 verschiedenen Geräten abgefragt wurden.

Im Online-Handel sind die Preise nicht immer gleich. (c) by_Thorben Wengert_pixelio.de
Im Online Handel sind die Preise nicht immer gleich.

Bei einigen getesteten Waren änderten sich innerhalb einer Woche die Preise im Internet mitunter mehrmals. Auffällig: Gleiches Produkt, aber heimische Webshops sind zuweilen teurer als deutsche.

„Flexible Preise im Internet sind schon lange Realität“, sagt Gabriele Zgubic, Leiterin der AK Wien Konsumentenpolitik. „Dynamic Pricing, also dynamische Preisgestaltung, heißt es, wenn die Preise mittels softwaregesteuerten Berechnungen jederzeit geändert werden können.“

Der Test

Die AK hat von 7. bis 13. März täglich zur gleichen Uhrzeit 36 Preise verschiedener österreichischer Webshops abgefragt (Heine, Peter Hahn, Zalando, Ottoversand, Universal Versand, booking.com, Saturn, Amazon, Austrian Airline, Lufthansa, XXXLutz, Kika/Leiner). Die Preise wurden von 28 verschiedenen Geräten österreichweit abgefragt, etwa stationäre PC, Smartphones, iPhones. Produkte oder Dienstleistungen, die auch über den deutschen Webshop zu finden waren, wurden zusätzlich über einen Laptop und ein Smartphone eines deutschen Benutzers abgefragt.

Einzelne Ergebnisse im Online-Handel mit großen Unterschieden

Bei einigen identen Produkten des gleichen Anbieters wechselten die Preise im Laufe einer Woche – manchmal sogar mehrmals. Durch diese dynamische Preisgestaltung werden den Konsumenten einfache und schnelle Preisvergleiche schwer gemacht.

Bei vielen Online-Shops blieben allerdings die Preise die ganze Woche unverändert.

Österreich vs. Deutschland

Im Vergleich zu Deutschland waren etwa die Produkte von Peter Hahn bis zu 23 Prozent teurer und für eine Film-DVD bei Saturn muss man in Österreich 20 Prozent mehr zahlen. Hingegen waren bei XXXLutz die Preise in Österreich je nach Produkt und Erhebungstag zwischen 26 Prozent billiger bzw. um 31 Prozent teurer.

Dass die Preise auch individuell – je nach User – differenzieren, dafür konnten in dieser Untersuchung keine Hinweise gefunden werden.

Forderung

Werden dynamische oder individualisierte Preise angewendet, müssen Diskriminierungsverbote und Datenschutz beachtet werden, verlangt die AK. So verbietet die EU-Dienstleistungsrichtlinie grundsätzlich Preisdifferenzierung aufgrund des Wohnsitzes in einem anderen Mitgliedstaat oder der Staatsangehörigkeit.

Doch personalisierte Preise?

Wenngleich bei dieser AK Erhebung keine individualisierten Preise festgestellt werden konnten, ist nicht auszuschließen, dass Online-Shops nicht doch personalisierte Preispolitik betreiben. Die mittlerweile übliche personalisierte Werbung ist jedenfalls als Vorbote von personalisierter Preispolitik anzusehen. Online-Käufer müssen also mit zunehmend flexiblen oder an den einzelnen Kunden individuell angepassten Preisen rechnen.

Wie Sie dynamische Preisbildung austricksen können
Zum Test

Den AK Test zur dynamischen Preisbildung können Sie unter hier als Pdf Datei downloaden.

Bilder: Jorma Bork und Thorben Wengert/ Pixelio.de

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