Vor einem Jahr wurde der 14. Juli als Tag des Edelweißes ausgerufen, mit dem Alpenverein ist der Stern der Alpen aber schon seit 1870 untrennbar verbunden. Als Vereinsabzeichen, aber auch als Symbol für die Liebe zur Natur, den Bergen und der alpinen Lebensfreude. Um diese Verbindung zu würdigen, wurde das Edelweiß nun als 20. beobachtete Art in das Programm von „Vielfalt bewegt! Alpenverein“ aufgenommen.
Seit jeher rankt sich um das Edelweißpflücken der Mythos, dass es nur besonders Verwegenen gelingt, ein Edelweiß zu pflücken und es seiner Liebsten zu schenken. Weil es Werte wie Mut, Treue und Gemeinschaft verkörpert, wurde es in Massen gepflückt. Um ein Aussterben zu verhindern, wurde die Art unter Schutz gestellt.
Das Edelweiß als Vereinsabzeichen
Der 1862 in Wien gegründete Österreichische Alpenverein (ÖAV) hatte einst kein Abzeichen, sondern ein Mitgliederdiplom. Der Deutsche Alpenverein entschied sich nach seiner Gründung (1869 in München) für ein Erkennungszeichen statt eines Diploms und beauftragte den „Central-Ausschuss“ in Wien mit dessen Ausführung. Der Anekdote nach hat Karl Haushofer „im Zuge einer sich dehnenden Sitzung den Entwurf des Alpenvereins-Edelweiß aus dem Teig einer Semmel“ modelliert.
Die Legende vom Edelweiß
Einer Legende nach ist das Edelweiß aus heißen Tränen entstanden, welche die Eisjungfrau über die Untreue ihres geliebten Jägers vergoss. Vor ihrem verzweifelten Sprung in die Tiefe hat sie die aus ihren Tränen entstandenen Edelweißsterne an die Abgründe und Felsschroffen gezaubert. Dort sollen sie jeden, der begehrlich nach dem Edelweiß greift, zum tödlichen Sturz in die Tiefe bringen und so den Liebeskummer der Eisjungfrau rächen.
Name, Standort und Schutzstatus
„Löwenfüßchen“ hieße das Edelweiß, wenn man seinen wissenschaftlichen Namen „Leontopodium“ wörtlich übersetzt. Beide Wortteile sind dem altgriechischen zuzuordnen („Leon“ = Löwe; „podion“ = Füßchen). Die Alpenblume ist sehr anpassungsfähig und mag Felsspalten und steinige Böden über der Waldgrenze. Das Edelweiß blüht von Juni bis September. Während es europaweit nicht als gefährdet gilt (IUCN Rote Liste), gilt es bundesweit laut Roter Liste Pflanzen als regional gefährdet. So ist das Edelweiß in Salzburg, Kärnten, Vorarlberg, Oberösterreich und Tirol gänzlich geschützt, in der Steiermark teilweise und in Niederösterreich ist es pflückgefährdet.
Vielfalt bewegt! Alpenverein
Oder: Naturschutz trifft auf Alpinkompetenz. Denn das Biodiversitätsmonitoring des Alpenvereins findet über der Waldgrenze statt. Konkret geht es darum, in den höchst gelegenen Lebensräumen Österreichs ein Monitoring aufzubauen, das vor allem bergaffine Menschen begeistert. Es soll helfen, geeignete Strategien und Maßnahmen zu entwickeln, um den Rückgang der Arten zu verringern und Lebensräume für gefährdete Arten langfristig zu sichern bzw. auch zu verbessern.
Damit leisten die Alpenvereinsmitglieder einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt in den Alpen und steigern unser aller Wissen um Zusammenhänge. Das Monitoring ist eine Möglichkeit zur aktiven Bewusstseinsbildung und schärft den Blick fürs Kleine: bewusstes und genaueres Hinsehen ist das Motto.
Wie werde ich Beobachter?
Der Alpenverein stellt die für das Monitoring ausgewählten Tier- und Pflanzenarten in zweitägigen Einschulungsworkshops auf Schutzhütten in ganz Österreich vor und zeigt auch, wo und wie man diese am besten beobachtet. Ein Team anerkannter Experten begleitet die Gruppe bei den eigenen Beobachtungen im Freien und steht für offene Fragen und Ungewissheiten zur Verfügung.
Weitere Informationen, Bestimmungskarten und Details zum Projekt Vielfalt bewegt!Alpenverein finden Sie HIER.
(Bilder: Alpenverein/ B. Reitler, Alpenverein-Archiv)