Zum Auftakt der alljährlichen Wandersaison nehmen auch die bewirtschafteten Hütten des Österreichischen Alpenvereins ihren Betrieb wieder auf. Wie im vergangenen Jahr sind die dort verfügbaren Schlafplätze sehr begehrt. Besonders an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferienzeiten sind viele Hütten bereits jetzt schon restlos ausgebucht. Der Österreichische Alpenverein empfiehlt daher, bei mehrtägigen Touren rechtzeitig an die Reservierung einer Übernachtungsmöglichkeit zu denken und es auf keinen Fall auf „gut Glück“ zu versuchen.
Gemütlichkeit, Orientierung und Schutzfunktion
„Die Hüttenwirtsleute und hüttenbesitzenden Sektionen leisten Großartiges. Und das unter den erschwerten Bedingungen im alpinen Gelände bei immer häufigeren Extremwetterereignissen und zunehmender Wasserknappheit“, betont Alpenvereinspräsident Wolfgang Schnabl. Neben der beliebten Einkehrmöglichkeit mit regionaler Küche und Gemütlichkeit erfüllen Alpenvereinshütten eine wichtige Schutzfunktion. „Sie sind sichere Stützpunkte im alpinen Gelände und bieten vor allem auch Orientierung und Schutz bei Schlechtwetter“, informiert Doris Hallama, Vizepräsidentin des Österreichischen Alpenvereins. „Die Hütten sind ein Stück gelebter Alpinismus.“
Rechtzeitig reservieren
Wer eine Übernachtung auf einer Alpenvereinshütte plant, sollte auf jeden Fall frühzeitig an die Reservierung denken. „Besonders an Wochenenden sind unsere Hütten oft bis zum letzten Platz ausgebucht“, erinnert Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten und Wege im Österreichischen Alpenverein. Die Reservierung lässt sich am besten online über das Reservierungssystem der Alpenvereinshütten abwickeln. Ist kein Platz mehr frei, empfiehlt der Österreichische Alpenverein, alternative Routen oder Hüttenziele zu wählen oder die Tour nach Möglichkeit auf Werktage oder in die Nebensaison zu verlegen. Mit dem neuen Online-Tool „Bettencheck“ kann die Verfügbarkeit mehrerer Hütten gleichzeitig abgefragt werden. Mehrtägige Touren lassen sich damit einfacher planen.

Verlässliche Stornierung
Ebenso wie die Reservierung gehört auch die verlässliche Absage zum guten Ton, falls der Schlafplatz doch nicht benötigt wird. Der Alpenverein appelliert hier an ein faires Miteinander: Verspätungen und Stornierungen sollten rechtzeitig dem Hüttenpersonal mitgeteilt werden. Und Doppel-Reservierungen auf unterschiedlichen Hütten sind natürlich ein klares No-Go. Kurzfristige Absagen oder unangekündigtes Nichterscheinen bedeuten für die Hüttenwirtsleute nämlich erheblichen [zusätzlichen] Planungsaufwand. Wer bis zum Abend nicht erscheint, könnte sich schließlich in Bergnot befinden und so ungewollt eine größere Suchaktion auslösen. Auch das Hüttenbuch dient der Sicherheit am Berg, indem man Datum, Kontaktdaten und die geplanten Tourenziele einträgt.
Öffnungszeiten vorab checken
Die Öffnungszeiten der Alpenvereinshütten variieren je nach Lage, Wetter und Schneeverhältnissen. Der Österreichische Alpenverein empfiehlt, sich vor der Tour über die aktuelle Erreichbarkeit und Öffnungszeiten zu informieren: www.alpenverein.at/huetten.
So viel wie nötig, so wenig wie möglich
Was in den Rucksack gehört, sind ein Hüttenschlafsack, saubere Hüttenschuhe, ausreichend Bargeld und Ohrenstöpsel nach Bedarf. Grundsätzlich gilt: weniger ist mehr.
„Hüttenkost ist bewusst einfach gehalten, denn Lagerung und Transport am Berg sind äußerst aufwändig. Unverträglichkeiten oder Allergien gibt man daher idealerweise bereits bei der Reservierung bekannt”, informiert Georg Unterberger darüber, was sonst noch zum Miteinander auf der Hütte dazugehört. Der Transportaufwand betrifft auch den Abfall, weshalb mitgebrachte Verpackungen gerne im eigenen Rucksack wieder mit ins Tal wandern dürfen, heißt es weiter.
Auch mit Energie und Wasser muss besonders am Berg so sparsam wie möglich umgegangen werden. Wer sich für eine kurze Katzenwäsche entscheidet, technische Geräte im Flugmodus betreibt und eine Powerbank statt Ladegerät nutzt, hilft beim Energiesparen mit. Stromintensive Geräte wie Föhn oder ähnliche elektronische Helfer bleiben dahingehend im Tal.

Ein besonderer Tipp vom Österreichischen Alpenverein: Gerade Wanderungen von Hütte zu Hütte lassen sich ideal mit öffentlicher Anreise verbinden – das schont nicht nur die Umwelt, sondern ermöglicht auch die flexible Planung, wenn Start- und Zielpunkte nicht identisch sein müssen.
(Bilder: AdobeStock, Alpenverein/ V. Kilchenmann, AdobeStock)