Dass lebenslanges Lernen wichtig ist, ist in der Bevölkerung nahezu unumstritten: 93 Prozent der ÖsterreicherInnen erachten kontinuierliche Weiterbildung als „sehr“ oder „einigermaßen wichtig“. Das zeigt die aktuelle IMAS-Umfrage „Weiterbildungsbarometer“* vom Frühjahr 2018. Seit 2015 ist der Prozentsatz jener, die lebenslanges Lernen als „sehr wichtig“ erachten, sogar um sechs Prozentpunkte angestiegen.
Es hapert in der Praxis
Anders formuliert: Das Bewusstsein für Weiterbildung und lebenslanges Lernen ist da. Allerdings ist die Umsetzung nach wie vor ausbaufähig. Denn in der Praxis gibt nicht einmal ein Drittel der Befragten an, bereits stark auf Weiterbildung zu setzen. Gerade in Zeiten der Digitalisierung besteht also durchaus Handlungsbedarf.
Prioritäten neu setzen – lebenslanges Lernen
Gefragt nach den wichtigsten Zielen im Leben, scheint für die Umfrage-TeilnehmerInnen der Drang nach Wissen allerdings nach wie vor einen vergleichsweise geringeren Stellenwert einzunehmen. 31 Prozent möchten viel wissen und neugierig bleiben, ein Viertel will viel lernen und nur mehr jede/-r Fünfte ist bestrebt, lebenslang zu lernen und sich weiterzubilden. Seit dem letzten Befund 2015 haben diese Aspekte zwar offenbar an Bedeutung gewonnen, doch die Kernziele der ÖsterreicherInnen liegen weiterhin für zwei Drittel auf einem harmonischen Familienleben und für rund jede/-n Zweiten auf einem möglichst zwanglosen Leben, sozialer Sicherheit und einem guten Verdienst.
Mobilitätsschub beim Lernen
Gleichzeitig hat der technologische und gesellschaftliche Wandel auch vor der Weiterbildung selbst nicht Halt gemacht: Mit den Änderungen in der Arbeits-/ Welt muss sich auch die Bildungswelt ändern. Wie das Wirtschaftsbarometer zeigt, ist die Mobilitätsbereitschaft der Erwerbstätigen für Weiterbildungsmaßnahmen seit 2015 deutlich angestiegen. „Das spüren wir auch am WIFI, wo wir zum Beispiel am Robotik-Zentrum am WIFI OÖ immer öfter KursteilnehmerInnen aus anderen Bundesländern begrüßen“, erklärt WIFI Österreich-Institutsleiter Michael Landertshammer.
Service
* Im Rahmen der Studie wurden im März und April 2018 1.027 Personen ab 16 Jahren in persönlichen Interviews zum Thema Weiterbildung und lebenslanges Lernen befragt.
(Bilder: Pixabay.com)